Zukunft Waggonbau in Niesky
Niesky – Am Mittwoch, den 22. März 2023 organisierten die Landtagsabgeordneten Antonia Mertsching und Mirko Schultze von DIE LINKE. eine Gesprächsrunde mit dem Forscher über Arbeitskämpfe, Dario Azzelini, im Jugendzentrum Holz, um von Erfahrungen aus anderen Ländern zu hören und Ideen für den Erhalt des Waggonbaus Niesky zu sammeln.
Dario Azzellini ist promovierter Soziologe und Politikwissenschaftler. Er arbeitet im Promotionsstudiengang Entwicklungsstudien der Autonomen Universität von Zacatecas, Mexiko. Seine Forschungsschwerpunkte sind Arbeit, lokale und Arbeiterselbstverwaltung und Soziale Bewegungen.
Antonia Mertsching, MdL:
„Auf dieser Welt arbeiten einige Fabriken ohne Chef, aber keine ohne Arbeiter – das machte der Vortrag von Dario Azzelini deutlich. Wenn die Arbeiter ihr Unternehmen wirklich erhalten und das Know-How für Güterwagenherstellung in unserer Region behalten wollen, werden sie es nicht mit Mahnwachen schaffen. Im Fall des Waggonbaus Niesky, wo mit der Geschäftsleitung kein Gespräch hergestellt werden kann, wäre eine Besetzung der Fabrik durch die Arbeiter ein weltweit erprobtes Mittel, um ihrem Kampf eine realistische Chance zu geben. Unsere Unterstützung sei Ihnen sicher.“
Mirko Schultze, MdL:
„Die sächsische Lausitz erhält 7 Milliarden Euro für den Ausstieg aus der Kohleverstromung, um Industriearbeitsplätze zu schaffen oder zu erhalten. Mir ist völlig unklar, warum bisher nicht ein Cent in die Stärkung des vorhandenen Schienenfahrzeugbaus geht. Das einzige, was die Staatsregierung kann, ist Briefe schreiben, wie aus einer Kleinen Anfrage von mir hervorgeht.
Wenn es ihr wirklich ernst wäre und sie ein Interesse hätte, den Waggonbau zu erhalten, würde sie alle Mittel auffahren, die sie hat, z.B. als Bürge für notwendige Kredite auftreten, um den Standort eine neue Perspektive zu geben.“